Genauso hab' ich mir das vorgestellt! Ich entscheide mich dafür, beruflich zu schreiben, und - ich
habe tatsächlich Arbeit. Und zwar im Augenblick mehr, als ich einfach so "mit links" bewältigen kann. Nun beschränkt sich das hochtrabende "ich schreibe beruflich" zwar noch auf Auftragsarbeiten, die den Titel Autorin noch lange nicht rechtfertigen. Aber immerhin. Es kommen Aufträge (viele) und es kommt Geld (wenig). Ob ich irgendwann davon (gut) leben kann? Das kann ich nicht voraussagen. Dann wäre ich ja auch Hellseherin und nicht Texterin. So heißt dieser Job nämlich. Das, was ich schreibe, nennt sich Content, also Inhalt. Inhalt für Blogs, für Webseiten. Inhalt in Form von Produktbeschreibungen und Werbetexten. Ob der Inhalt auch inhaltsreich ist, das sei mal dahingestellt...
Auf meinem Schreibtisch respektive Desktop häuft sich aktuell ein kunterbuntes Gemisch von Themen, die in den nächsten 48 Stunden in Worte umgewandelt werden müssen: Abwechslungsreich von A wie Allgemeine Hinweise zur Direktversicherungsnutzung bei Kindergeldbezug bis Z wie Zahnriemenwechsel - so geht's schnell und einfach. Irgendwo in der Mitte tummeln sich noch so nette Vorgaben wie Kosmetik für Männer und Reizwäsche für die Frau. Zu gerne hätte ich hier Erfahrungsberichte, wer die größeren Erfolge einfahren kann: Der Kosmetik benutzende, vielleicht sogar geschminkte Männ oder die Reizwäsche tragende Frau. Obwohl, irgendwie kann ich's mir schon denken...
Auf der Strecke bleibt dabei fast das kreative Schreiben. Trotzdem bin ich da auch ein Stück weiter gekommen. Bei meiner Schreibtischgeschichte ist die nächste Fortsetzung fast fertig. Man beachte das "fast";-)). Der kleine Schreibtisch wird von seiner ersten Nacht im Hause Quinsley berichten.
Warum schreibe ich? Weil ich es gerne mache, weil ich es liebe. Weil mich Buchstaben, Worte, Bücher seit jeher faszinieren. 26 Buchstaben hat unsere Sprache. Wörter? Unzählige. Und das, was sich aus diesen Wörtern zusammenstellen lässt, die Welten, die aus diesen Worten erschaffen werden können, das alles ist unendlich. Nicht messbar. Mit jeder Sekunde wächst die Menge der geschriebenen Wörter weiter an. Die Faszination bleibt.
Samstag, 22. Januar 2011
Samstag, 15. Januar 2011
Meine erste gedruckte Blume!
Vor ein paar Wochen habe ich für eine Kundin mehrere kurze Texte zum Thema "Vampire" verfasst. Nach Abgabe, Prüfung und Annahme hat sie mich darauf angesprochen, ob ich Lust hätte, eine Vampirgeschichte für eine Anthologie zu schreiben. Der Begriff Anthologie stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt "Sammlung von Blumen". Eine Anthologie enthält Erzählungen verschiedener Autoren bzw. eine themenbezogene Zusammenstellung aus literarischen, musikalischen oder grafischen Werken. Wir alle hatten schon mal eine Anthologie in der Hand, das gute alte Lesebuch ist nämlich nichts anderes.
Ich nahm die Herausforderung an und schrieb eine Vampirgeschichte. Vorgaben: eine Länge zwischen acht und fünfzehn Seiten, als Inspiration sollte die Musik von Muse oder deren Texte dienen, und nach Möglichkeit sollte man nichts Twilight-Ähnliches schreiben. Das war ein gewisses Risiko, denn ich habe keinen einzigen Biss-Roman gelesen, musste also darauf vertrauen, dass mir etwas Twilight-Unähnliches einfällt.
Ich habe gebrütet und gegrübelt, was ich denn schreiben könnte. Ideen tauchten auf und verschwanden wieder, Vampire und Menschen flatterten durch meine Gedanken, Entwürfe und Pläne wurden aufgeschrieben und verworfen. Aber allmählich nahm die Geschichte Gestalt an. Letztes Wochenende war es dann soweit: Ich schrieb das letzte Wort und schickte die Erzählung per E-Mail auf die Reise. Gespanntes Warten, dann: Die Geschichte ist angenommen und wird veröffentlicht, und zwar über Edition Worthexe.
Ich schätze mal, irgendwann im Frühjahr. Genau der richtige Zeitpunkt für meine erste gedruckte Blume!
Ich schätze mal, irgendwann im Frühjahr. Genau der richtige Zeitpunkt für meine erste gedruckte Blume!
Dass ich mich total darüber freue und seitdem ein winziges bisschen über dem Boden schwebe, brauche ich glaub ich nicht extra zu sagen...
Die Vampiraktion hat meine anderen privaten Schreibereien ein wenig ins Abseits gedrängt, deshalb ist der kleine Schreibtisch, obwohl eigentlich ausgelüftet, wieder mal stinkig. Naja, so ist das eben. Ein Schreibtischleben ist kein Wunschkonzert!
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